Sonntag, 8. November 2015

Tagebuch eines Goblins XVIII

Aus meinem kurzen Leben als Pirat kann ich bereits eine große Erkenntnis mitnehmen ... HÄNDE WEG VON KÄFIGEN AUF FREMDEN SCHIFFEN!!!

Seefahrer scheinen einen Drang nach kuriosen und lebensfeindlichen Haustieren zu entwickeln.
Die einen halten sich Ghoule, die anderen gönnen sich einen Manitcore ... ich meine HALLO, GEHT´s NOCH?
Da will man spontan ein Schiff entern und plötzlich fliegt da ein geflügeltes Löwenvieh über deinen Kopf. Als wäre das nicht genug, schießt das Monster auch noch mit seinem Stachelschwanz um sich und trifft auch noch ... Autsch! Wohl dem, der einen fürsorglichen Heiler bei der Hand hat!

Zum Glück haben wir bisher noch gegen jedes Haustier das entsprechende Mittelchen gefunden. Zur Belohnung gab es eine schöne Ladung Kupfer und ein halbes Dutzend williger Nachwuchspiraten. Mal schauen was Reckless aus denen bis zum Tide Water Rock machen kann.

Tide Water Rock
Insel am Rand der Shakles = Ja
Steine = Jup, jede Menge
Natürlicher Hafen = Rüüüchtüch
Festung = Naja, eher ein Wehrtürmchen
Stadt = Nennt man so ein altes, unbewohntes Haus mit angeschlossenem Ziegenstall?
Plunderumschlagplatz = Ähm ... nö
Kneipe, Frauen, Spass = Verstecken sich unauffindbar gut!
Ideales Piratennest = Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich mich totlachen ...

... oh man, ich hoffe das führt uns hier zu was! Da wohnen keine 10 Leute auf der Insel, unseren Plunder werden wir nicht los und selbst für die Mannschaftsbelustigung müssen wir selber sorgen. Die örtliche Lady ist eher eine Matrone und wird von einem eifersüchtigem General ohne Armee
bewacht. Ohne Geisel wollte die uns nicht mal in den Turm lassen.
Aber unser Kapitän hatte eine gute Lösung parat ... Hinsin, der Stecher von Lanteri, durfte sich in die Obhut der Gastgeber begeben. Die Beiden haben etwas blöd aus der Wäsche geschaut, aber immerhin keinen Aufstand gemacht.
Danach hat Tork die Goldarmadainfo zu guten Konditionen an Lady Smithie verkauft ... mit Aussicht auf mehr ... wie auch immer das aussehen soll!?

Lanteri und Hinsin winken uns zu, als die Reef Claw am nächsten Tag ausläuft und dieses öde Eiland hinter sich lässt. Nächstes Ziel Senghor, ein richtig echter Hafen, mit Handelsmöglichkeiten, Kneipen und ganz viel Leben! Dort soll die Ladung gegen Gold gelöscht und wenn möglich Maheem und Patch ausgelöscht werden. Was mich daran erinnert, noch eine besonders schöne Kugel für Maheem herauszusuchen ...


3 Tage vor Senghor! Nebel! Ungewöhnlich schnell war er da, dicht und feucht wallt er um die Reef Claw. Plötzlich zerreißt eine Schiffsglocke die nasskalte Stille. Einen Steinwurf entfernt zeichnet sich der Umriss eines vorbeifahrendes Schiffes ab ...  So schnell der Nebel mit allen Randerscheinungen kam, genauso fix ist wieder klare Sicht und jeder auf dem Schiff fragt sich, ob der Spuk der letzten Minuten Wirklichkeit war. 

Bis Reckless anfängt eine Horrorgeschichte von einem Geisterschiff mit blutrünstigem und grausamen Kapitän zu erzählen. Angeblich jagt dieses Geisterschiff sein Opfer so lange, bis es besiegt ist oder man versenkt wurde ... ja hat denn Harrigan zwischenzeitlich den Löffel abgegeben ... oder hat der nen toten Verwandten?

Zumindest reicht dieses Seemannsgarn der Mannschaft mal so richtig Beine zu machen. Alle schuften für zwei, die Pausen werden minimiert und selbst Nachts machen wir langsame Fahrt gen Sengor!

Kaputt und erledigt laufen wir mit den letzten Sonnenstrahlen in den Hafen ein. 
Lange verweilen können wir leider nicht, steht doch innerhalb von 14 Tagen ein Wiedersehen mit Lanteri in Blood Cove an. Aber bis dahin heißt es Wein, Weib und Gesang ... zumindest für die Crew. Das harte Los der Offiziere offenbart sich erst in Sichtweite von Spaß, Freude und Vergnügen!
Der erste Tag in Senghor ist ernüchternd. Ein Teil unserer Beute geht für die Ankergebühr drauf, den Rest werden wir auf Anhieb nicht los und auch von Maheem und Patch ist keine Spur zu entdecken.
Einigen Matrosen gefällt allerdings unsere Vita und sie heuern auf der Reef Claw an!

Ein eher enttäuschender Aufenthalt, bis Reckless in einer Spelunke Kapitän Pegsworthy über den Weg läuft ... zufällig! Fortuna scheint mit unserem holzbeinigen Bekannten zu sein, denn wie es scheint, hat er einen Auftrag für uns ... 

Dienstag, 13. Oktober 2015

Geistliches "Rum"-Geflüster - Mr. Rackham

Ein Geräusch!
Reckham fährt auf.
Er steht auf und späht in die Dunkelheit.
Nichts.
Wieder ein Geräusch!
Nicht das Knarren der Holzdielen oder das nasse Rauschen der Wellen, die entfernt gegen den Bug des Schiffes schlugen, etwas anderes.

Reckhams Augen gewöhnen sich nur sehr langsam an die Finsternis. Das verfluchte Alter. Viel zu schleppend wankt er durch die Kajüte und begibt sich zum Aufgang. Er öffnet die Tür, um auf den Gang dahinter zu gelangen, als er jäh nach Luft schnappt.

"Grundgütiger"

Reckham stößt ein leises Keuchen aus, doch fängt sich rasch wieder.
Vor ihm steht ein Mann, irgendetwas an ihm scheint bekannt ... eine entfernte Ähnlichkeit ... ein Gedanke, der noch nicht recht zu fassen ist.
Reckhams Hand fährt wie im Affekt auf, eine Geste die über die Jahre zu Eigen geworden war. Eine flüchtige Berührung mit den Fingern an dem großen Ohrring, der dort an seiner Seite baumelt.
Kein nervöser Tick, denn wer Reckham kennt, weiß dass er sich mit einem Zauber wappnet.
Doch dann zögert er.

"Wer seid Ihr? Was tut Ihr hier?"

"Ihr ... äh ... Ihr könnt mich sehen? Und auch hören?"

Ein Hoffnungsschimmer zieht über das vergrämt dreinblickende Gesicht des Unbekannten.
Wieder ist es Reckhams Hand die vorzuckt, als wolle sie die Gestalt vor sich greifen. Wieder hält er inne. 

"Ich kann euch sehen", stellt er fest. "Aber ich habe das Gefühl, dass ich das noch bereuen werde. Gebt euch zu erkennen! Freund oder Feind?"

Ein herzliches Grinsen erstrahlt und Reckham bemerkt dass der Fremde ihm am liebsten umarmt hätte, sich aber gerade noch zügelt.


"Mein Name ist Arron Ivy! Ich kann gar nicht sagen wir froh ich bin Euch kennenzulernen ... Ihr seid der Bootsmann, richtig? Reckle .. äh Mr. Reckham ist Euer Name? Ich hörte die Crew von Euch sprechen! Sagt was macht Ihr hier?"

Die Antwort ist knapp und gleicht einem Bellen: "Ja, der Bootsmann. Richtig".
Der alte Pirat tritt einen Schritt näher auf Arron zu und mustert ihn eindringlich, ganz so als könne er nicht glauben, was er da sähe. "Die Fragen stelle ich hier", stellt er fest und knurrt. "Und ich möchte jetzt wissen, wie ihr auf mein Schiff gekommen seid."

Den ruppigen Ton überhörend schaut sich Arron um: "Euer Schiff? Ja das macht Sinn, schließlich ist dies Euer Traum ... nun, nehmen wir einmal an, das ich ein unfreiwilliger Passagier bin ... ach was soll das ... ich bin ein Geist und wohne in der Quartierkiste der Reef Claw. Ihr seid der Erste, mit dem ich seit ... seit meinem Unfall spreche! Ihr glaubt gar nicht, wie froh mich das macht!
Alleine dafür schulde ich Euch einen Gefallen! Kann ich etwas für Euch tun?"

"Bei den neun Höllen", haucht der alte Pirat und schaut sich um. "Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich eure dreckige Visage schon einmal erblickte. Ein Geist wollt ihr sein? Von welchem Unfall sprecht ihr. Wer seid ihr verdammt?"
Ehrliche Verwirrung kriecht in die faltigen Gesichtszüge und verweilt dort für einen kurzen Moment.
"Was könnt ihr schon für mich tun?"

"Nun außer Reden kann ich in der Tat nicht viel ... vielleicht könnten wir uns setzen und Ihr erzählt mir Eure Geschichte?"

"Was kann ein alter Mann schon erzählen? Die Götter haben sich von mir abgewendet. Schon vor langer Zeit."

"Seht Ihr, da haben wir schon etwas gemeinsam ... genau dieses Gefühl hatte ich bis vor kurzem ebenfalls ... bis ich in Euren Traum gestolpert bin. Was verleitet Euch zu der Annahme nicht in der Gunst der Götter zu stehen?"

Resignierend seufzt Reckham und scheint sich für den Augenblick damit zu begnügen, dass er entweder auf gutem Wege war den Verstand nun endgültig zu verlieren oder dass er sich tatsächlich in einem Traum mit einem Geist unterhielt. "Ich habe alles verloren mein Freund. Die Welt existiert nur noch, damit sie mich jeden Tag aufs Neue quälen kann.
Die Götter haben mir mein Eheweib genommen und mich meiner Tochter beraubt. Und egal welchen Weg ich beschreite, ich entferne mich mit jedem Schritt von einem Leben in Frieden…"

Reckham und Arron setzen sich und der Geist ermuntert den Bootsman seine Geschichte zu erzählen …

Nachts ist es am schlimmsten.
Das Knirschen der Planken wiegt einen alten Seebären nur allzu schnell in einen leichten Schlaf. Und wenn das hole Raunen des Windes durch eine achtlos offen gelassene Luke pfeift, wird der Atem ruhiger und ruhiger.
Die Wellen klatschen an die durch die Jahre gehärtete Hülle der Reef Claw und nur wenige Zentimeter trennen die Mannschaft von der kalten See.
Die Luft ist unter Deck eine dicke, träge Masse und der Geruch von billigem Grog zieht von einem Ende des Raumes zum anderen. Nicht nur einer der Seemänner hatte die harte Arbeit des Tages mit einem guten Schluck aus einem abgeranzten Becher oder gar direkt aus dem Fass gewürdigt.
Dort, in der kargen Unterkunft liegt ein regloser Körper. Reckham rührt sich nicht. Er gibt keinen Laut von sich, nicht das leiseste Geräusch. Er schläft.
Eine Stimme: „Warum hast du mich nicht gerettet?“
Reckham antwortet, - nicht schlaftrunken, sondern hellwach: „Ich wollte…“
Die Stimme gehört einer jungen Frau. Sie klingt verzweifelt. „Vater…“, beginnt sie, doch dann mit einem traurigen und anklagenden Unterton fährt sie fort: „Du hättest mich befreien können. Befreien müssen.“
„Ich konnte nicht. Es war…“, seine Stimme bricht, „Sie waren zu viele.“
Doch das ist nicht die Wahrheit, zumindest nicht die Ganze. An jenem Abend sind es viele gewesen, aber das ist nicht entscheidend. Denn Reckham, der treu sorgende Vater, der dem falschen Mann das falsche Geschäft vorgeschlagen hatte, ist nicht dort gewesen.
Und so hatte er ihr nicht helfen können. Doch Reckham, der im Leben vieles gesehen hatte, konnte sich so einiges vorstellen. Die Geschichten machten schnell die Runde, denn der Mann, den er betrogen hatte sorgte dafür, dass er sie sehr bald hörte. – Mit all den dreckigen Einzelheiten.
Blut – Ehre – Raub
ER hatte ihm seine Tochter genommen.
Reckham kann die Träume im Schlaf nicht abwehren. Das Rauschen des Meeres wiegt ihn in den Schlummer, doch was ihn dort erwartet lässt ihn nicht ruhen. Dort, in der tiefen Schwärze,… - Dort in der dunkelsten Ecke seines Verstandes ist er schutzlos.
Er hatte seiner Tochter und ihrem Gatten nicht helfen können. Und so musste sein Schwiegersohn sterben und sie wurde verschleppt, von einem Mann so grausam, dass selbst Reckham sich nicht gegen die Bilder wehren konnte, die Bilder die ihn immer wieder verfolgten.
Nachts ist es am schlimmsten.

"Warum hast du mich nicht gerettet", hallt es in der Dunkelheit nach. Aber da ist noch etwas ...

Schweißgebadet und mit pochendem Herzen erwacht der alternde Sorcerer. Schreie an Deck ... Segel am Horizont ... keine Zeit zum Nachdenken, die Realität verdrängt schnell die Welt der Träume!

Freitag, 25. September 2015

Geistliches "Rum"-Geflüster - Intro

Soooo müde ... schlaftrunken ... warm und trocken liegt es sich hier ... bis auf ... im Rücken drückt etwas unbequem ... ein Buch, das muss aus dem Weg ... viel besser ... Lärm dröhnt heran, Stimmen, trampelnde Füße und Hammerschläge ... wer soll sich da ausruhen können?

Mit dem Krach weicht der Gedankennebel und plötzlich kommen die Erinnerungen. Panik brandet auf und der Oberkörper schnellt ruckartig hoch. Während die Hände reflexartig zum Hals greifen, um an der nicht vorhandenen Schlinge zu zerren, schauen sich die Augen angstvoll um ... wo sind diese elenden Insekten ... aber nur Dunkelheit!

Es hat nicht geklappt, die ganzen Schmerzen ... umsonst! Warum hat das Seil nicht das Genick gebrochen oder zumindest die Luft abgeschnürt? Diese Seuche macht auch aus mir so ein ... DING ...
Von Sinnen aufspringend, weicht das Dunkel und grelles Licht schmerzt in den Augen, blendet die Sicht ... nur langsam sind Umrisse erkennbar, Erstaunen verdrängt die Panik in den Hintergrund.

Geschäftig eilen Arbeiter hin und her, Baumaterialien stapeln sich, ein Schiff wird bearbeitet, es liegt im Trockendock und in einiger Entfernung sind Häuser an einem Fluss zu erkennen.
Keiner der Arbeiter reagiert auf die plötzlich auftauchende Gestalt ... nicht mal der Typ, der in unmittelbarer Nähe beschäftigt ist und direkt herschaut ...

Ungläubig schweift der Blick umher und bleibt schließlich an einer großen Kiste mit starken Beschlägen und auffälliger Verzierung haften.
Beunruhigender Weise enden da Beine im geschlossenen Deckel und die Füße sind nicht zu sehen ... MEINE FÜßE!

Nach unten greifende Hände verschwinden ohne Wiederstand in der Kiste, greifen ins Leere ... tauchen wieder auf ... WAS IST HIER LOS?

Adrenalin flutet durch die Adern, mit Macht erobert die Panik verlorenes Terrain zurück ... einem Instinkt folgend setzen sich die Füße in Bewegung ... schneller und immer schneller. Weder die Kiste noch das Schiff oder die Arbeiter sind Hindernisse, werden einfach durchquert und bleiben zurück ... weiter, dort in den Dschungel, nur weg ... immer weiter ... in die Dämmerung ... Dunkelheit ... Fins ... ter ...... nis .........

Ich bin frustriert, beinahe Wahnsinnig, darüber hinaus Fast-Ehemann meiner verstorbenen Marie,
Zimmermann der gestrandeten Infernus, EX-Ghoul sowie ehemalige Herberge hunderter Insekten und neuerdings Geistererscheinung. ICH BIN ARRON IVY!

Seit Tagen bin ich erwacht, wandel in der realen Welt, kann neben dem Tagebuch in der Kiste Nichts und Niemanden berühren oder mich bemerkbar machen.
Bin ich eine Laune des Schicksals, eine gequälte Seele auf der Suche nach Erlösung oder doch nur das Opfer eines markabren Scherzes der Götter?

Trost und etwas Hoffnung spendet mir nur mein Tagebuch. Ich kann es berühren, anfassen und durchblättern. Das bedeutet, dass mein Dasein gewissen Regeln unterliegt. Diese gilt es zu ergründen, zu erlernen. Wenn das Tagebuch stofflich ist, dann vielleicht auch andere Dinge!? 

Seit die Reef Claw wieder in See gestochen ist und mich gezwungener Maßen mitgenommen hat, sind mir zu den bisherigen Erkenntnissen einige Dinge klar geworden:
- mein Tagebuch ist eine Art Anker. Entferne ich mich zu weit davon, werde ich schwächer.
- ist meine Kraft verbraucht, wird mir schwarz vor Augen.
- zur Besinnung komme ich immer wieder direkt neben dem Tagebuch.
- das Tagebuch kann ich bewegen und verändern. Zum Zeitvertreib schreibe bzw ritze ich mit den Fingernägeln meine Erlebnisse auf das Pergament. Ohne Tinte und Feder kann man die Schrift leider nur erahnen.
Doch das darf nicht Alles sein! Es muss mehr geben ...

Mit der Kraft der Verzweiflung streift Arron über die Reef Claw, beobachtet den Überfall der Sahuagin, die Flucht vor der Dominator und die Kaperung der Doweggers Queen. Doch weder auf dem fremden Schiff noch auf der kleinen Insel wo zwei Piraten gerettet werden, gibt es Antworten.

Zum Zeitvertreib hält Arron ein Auge auf Mannschaft und Schiff ... nicht das er eingreifen oder gar warnen könnte. Doch die Langeweile macht ihn fertig und wer weiß schon was passiert? Nicht das eine einmalige Gelegenheit verstreicht!

Auf seinem Rundgang kommt der Geist an den Mannschaftsquartieren vorbei und in Gedanken führen ihn seine Schritte zwischen den schlafenden Gestalten hindurch.
Ein plötzlicher Hustenanfall aus einer der angrenzenden Hängematten reißt Arron aus dem Gegrübel und lässt ihn erschrocken zur Seite ausweichen ... mitten durch den dort schlafenden Reckham ... instinktiv tritt er sofort wieder aus dem Körper hinaus und ... stutzt. War da gerade ein Widerstand? Vorsichtig fühlt der Geist durch Reckhams Körper ... DA ... auf Höhe des Kopfes wird die Handbewegung erschwert ... wie, als wenn man in einen Topf mit Honig greift. Aufgeregt konzentriert Arron seine Bemühungen ... ein Sog zerrt an seiner Hand, seinem Arm und schließlich seiner ganzen Gestalt ... immer stärker!

Alarmiert will Arron die Hand zurückziehen ... plötzlich steigert sich der Sog zu einem Mini-Mahlstrom und reißt ihn mit sich ... direkt in den Traum von Mr. Reckham!

Fortsetzung folgt ...

Mittwoch, 16. September 2015

Tagebuch eines Goblins XVII

DAS sollen PIRATEN werden? Was für ein erbärmlicher Haufen ... über die Planke mit denen!
Ahhh, immer diese Kopfschmerzen. Man wird ja wohl noch mal über OPTIONEN nachdenken können ... verdammte Runen ...
Na, zumindest sind die alle freiwillig hier ... aus manchen kann man vielleicht noch was machen ... wenn wir nur nicht so dringend neue Leute bräuchten ... 

Am Bug stehend, genieße ich für den Augenblick das Ende des Tages. Die Sonne versinkt als roter Feuerball am Horizont, eine steife Brise füllt die Segel und trägt den würzigen Salzgeruch des Meeres heran. Die Takelage knarzt, die Masten ächzen und die Reef Claw macht gute Fahrt in schwerer See! 

Die erste Nacht und schon kamen wieder Viecher aus dem Wasser. Wir müssen da wirklich was machen. Stacheln oder zumindest ein Netz. Immer kommen die aus dem Wasser und überraschen
uns. Dieses mal sind sieben hässliche Sahuagin mit ihrem noch hässlicheren Anführer heimlich an Bord gekrabbelt und haben Ärger gemacht. War knapp, aber mit vereinten Kräften haben wir die Angreifer erledigt. Als Belohnung gab es eine algiege Korallenkeule und ein schmieriges Amulett aus eigenartigem Metall. Tiefenplatinum oder so ... 

Die nächsten Tage wird hart gearbeitet, trainiert und ausgebildet ... in der Bay of Sengor sichtet der Ausguck rote Segel. DIE DOMINATOR, der Piratenjäger Nummero Uno! Glücklicherweise haben unsere Jungs im Storchennest bessere Augen als der Feind und wir können entkommen! Da rutscht einem schon mal das Herz in die Hose und Besmara wird zur Freundin für den Moment.

Der schlaue Pirat lebt länger und wir wechseln das Jagdrevier. Schlechtes Wetter begleitet uns auf dem Weg in die Fewer Sea. Hier wollen wir Beute machen. Drei Tage kreuzen wir bis wiederum Segel am Horizont auftauchen ... eine Handescaravelle ... die Jagd beginnt. Meter für Meter holt die Reef Claw auf. Plötzlich pfeifen uns Steine um die Ohren. Das vermeintliche Opfer wehrt sich mit zwei Katapulten. Nennenswerten Schaden verursachen sie nicht an unserem Schiff und wir gehen längsseits! Enterhaken fliegen, die Rampe kracht auf die Reling und gräbt sich ins Holz. Die wilde Meute wetzt die Messer, drängelt über die Rampe und schwingt oder spring auf die Doweggers Queen hinüber.

Bolzen und Pfeile fliegen, Stahl trifft auf Stahl und manchmal auf Fleisch. Kampf- und
Schmerzensschreie erklingen überall auf Deck der geenterten Caravelle.
Während die Mannschaften gegeneinander kämpfen, geht es bei den Offizieren ebenfalls auf Leben und Tot. Musketenkugeln fällen einen Gegner, Reckless wirft mit magischen Geschossen um sich und sät Tot und Verderben, Walbur tumbelt geschickt durch die Reihen und säbelt Stücke aus weiteren Offizieren, der Kapitän ruft sein Wasserelementar und hetzt dem feindlichen Magier einen herbeigezauberten Dreizack an den Hals, Crost brüllt dem rapierschwingenden Kapitän des Handelsschiffes eine Herausforderung entgegen und wetzt die Messer.

Der Challiax Kapitän und seine Offiziere gehen zu Boden ... die gegnerische Mannschaft ergibt sich ... DAS SCHIFF IST UNSER ... die erste Prise als richtige Piraten!

Die Bilanz:
Jeweils vier Verletzte und ein Toter in den Crews. Zwei Seeleute heuern bei uns an, der Rest kann mit der geplünderten Doweggers Queen weitersegeln. Zur Beute gehören Wasser für vier Tage, die zwei Katapulte und eine Ladung Seide. Nicht schlecht für den Anfang, die Moral und die Kampferfahrung der Mannschaft.
Im Logbuch findet sich noch ein interessanter Eintrag über einen abgewehrten Piratenangriff. Die Überlebenden wurden auf einem öden Island ausgesetzt ... vielleicht weiterer Crewzuwachs für die Reef Claw? Aber was können das schon für Kämpfer sein, verlieren gegen ein paar Händler ...

Kaum sind am Abend die Eide abgenommen, eine ausgelassene Feier mit gemütlicher Schlägerei überstanden, meldet der Ausguck schon wieder Segel ... viele Segel ... eine ganze Armada ... mit viel Geleitschutz ... wie auf Kommando scheren zwei Kampfschiffe aus dem Konvoi aus ...
Wir hauen lieber ab! Eines Tages sehen wir uns wieder. Mit mehr Schiffen und viel mehr Kanonen. Dann gibt es fette Beute! Sandara berichtet von diesem gigantischen Goldtransport, allein die Information, welchen Weg der Konvoi nimmt, ist schon etwas Wert. Nur wo verkauft man soetwas?

Während wir noch rätseln, erreicht die Reef Claw nach Tagen die Insel mit den ausgesetzten Piraten. Leider kommen wir zu spät. Verdurstet liegen die Piraten tot am Strand. Wie durch ein "Wunder" finden wir die Kapitänin Varossa Lanteri und der erste Offizier Jaspin Hinsin noch lebend vor und nehmen beide an Bord.
Dieses elende Weib setzt unserem Kapitän gleich mal einen Floh ins Ohr ... angeblich hat ihr verstorbener Mann irgendwo einen riesigen Schatz versteckt ... und zufällig will sie den mit uns teilen ... aus purer Nächstenliebe. Ach ja, und dafür, dass wir die Drecksarbeit erledigen ... zumindest kennt sie den Weg zur nächsten Hafenstadt.

Nun befinden wir uns auf dem Weg nach Tide Water Rock! Warten wir mal ab und schauen, ob die Nase von Tork wieder den richtigen Riecher hat ...

Donnerstag, 9. Juli 2015

Gedanken eines Kapitäns ...

Endlich ist es soweit! Die Reefclaw ist repariert und die Mannschaft komplett. Wie segeln aus der Bucht in das offene Meer. Unsere erste Kaperfahrt beginnt. Nun wird sich zeigen, wie wir als Besatzung funktionieren. Die Offiziere sind alle zum ersten mal Offiziere – denke ich jedenfalls. Als da wären ...

Crost
Crost ist der Mann in den Schatten. Das er ein Mann ist, gilt wohl als sicher. Ansonsten weiß keiner auf dem Schiff, von welchem Volke er ist. Kurzes Fell mit sich ausbreitenden eidechsenartigen Schuppen, katzenartige Augen – schon etwas gruselig. Ob auf ihm ein Fluch lastet?
Vielleicht ist das ja auch der Grund warum er von Pesch abhängig ist. Um damit seine Vergangenheit zu verdrängen und sein Leid zu lindern?
Wie auch immer, sein Rücktritt vom Posten des 1. Offiziers hat es uns erspart eine unschöne Bestrafung durchzuführen. Als Kapitän kann ich es nicht dulden, dass meine Vertretung im Drogenrausch über das Deck torkelt. Was nicht heißt, dass die Bestrafung für ihn als Besatzungsmitglied nicht noch folgen kann.
Er interessiert sich auffällig für die Belange der Mannschaft. Als Informant ist er sicherlich wertvoll. Und wie er diesen verrückten Imker erledigt hat, wirklich ungewöhnlich und auch ungewöhnlich erfolgreich. Wenn er sich nicht selbst im Weg steht, wird aus ihm ein guter Pirat werden.

Reckless
Ein harter Kerl, der schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Als Bootsmann eisenhart mit der Mannschaft und mit seinen Äußerungen und Taten nicht rücksichtsvoll. Ich glaube, zusammen können wir aus den Männern eine Mannschaft machen. Wie zwei Pole, die in der Mitte einen Ruhepunkt erschaffen, eine Zone der guten Zusammenarbeit.
Mit seiner Zauberei besitzt er ein nicht zu unterschätzendes Offensivpotenzial. Und wie das bei Hexenmeistern so ist, liegen Genie und Wahnsinn dicht beieinander. Was ich damit sagen will ist, dass er vielleicht auch mal gegen das Schiff arbeiten würde, um seine persönliche Situation zu verbessern. Bisher ist das nicht der Fall, doch ich sollte ihn im Auge behalten. Dass er Kapitän werden wollte, ist ja ein offenes Geheimnis.

Talion
Unser Goblin mit der ruhigen Hand und dem überraschend guten Geschmackssinn. Falls wir an Kanonen kommen können, ist er unser Mann dafür. Seine Schießkünste sind hervorragend. Auch als Koch ist er gut, obwohl Ambrose nüchtern wohl (noch) besser ist.
Ansonsten scheint er es skrupellos zu sein. Wie er beim Faustkampf Walbur mit der Klinge unterstützt hat war schon … hmm … klein und gemein! So was kann man als Pirat gut gebrauchen.
Nur diese Zauberrunen, die auf seinen Kopf tätowiert wurden bereiten mir etwas Sorgen. Ich kann sie leider nicht deuten. Wer – und vor allem warum – hat das getan? Und was passiert, wenn die Tattoos ihre Wirkung verlieren? Ist er ein Goblinkönig in der Verbannung? Oder eine verzauberte Fee? Oder sonst was? Da er uns erst einen falschen Namen nannte und nun wahrscheinlich einen zweiten falschen Namen, scheint er bewusst etwas zu verbergen – wie wir wohl alle.
Wie auch immer, wenn es das Schiff nicht in Gefahr bringt und ihn als Besatzungsmitglied wertvoller macht – gut. Falls nicht, gilt es eine harte Entscheidung zu treffen.

Walbur 
Er ist halt ein typischer Halbork, impulsiv und geradeheraus. Dass er oft Kritik an dem Kapitän und den Offizieren vor der Mannschaft übt, ist unglücklich. Wir sollten so oft es geht als eine geschlossene Einheit vor der Mannschaft auftreten. Seltsam ist nur, dass er sich – als Pirat – nicht viel aus Gold zu machen scheint. Er hat auf seinen zweiten Anteil als Offizier verzichtet und uns vorgeworfen, nicht dasselbe zu tun.
Was ihm an Diplomatie fehlt, macht er aber durch seinen Schwertarm wieder wett. Und genau diesen ... 

Tork schreckt aus seinen Gedanken hoch, als der Goblin den leeren Eimer auf das Deck schmeißt. Er blickt nach vorne , dem ersten Beuteschiff entgegen ...

Mittwoch, 24. Juni 2015

Tagebuch eines Goblins XVI

Ein großer Wassertropfen zerplatzt mitten zwischen den Runen auf meinem Kopf. Grinsend wische ich mir die Nässe vom Schädel und betrachte zufrieden den Urwald rund um mich her ... hohe Luftfeuchtigkeit, üppiger Pflanzenwuchs, eigentümliche Geräusche und gefährliche Tiere bestimmen das Bild. Ein einzelner Sonnenstrahl findet seinen Weg durch die hohen Bäume  ... ein friedlicher Augenblick! Es ist wie früher ... irgendwie ein Stück zu Hause! Früher, als wir mit der Jagdgesellschaft die größten Viecher zur Strecke gebracht haben ... gedankenverloren folgt mein Blick dem Sonnenstrahl. Er endet in einer Wasserpfütze mit eigentümlicher Form. Fast könnte man meinen die Pfütze hätte große Zehen ... etwas Voraus flucht einer meiner beiden Mwangieführer über nasse Füße.
Die Erkenntnis klopft an, aber die geistige Türe ist noch fest verschlossen. Erst als ich sehe, wo sich der Mwangie die Schuhe versaut hat, dämmert es mir ... eiskalt kriecht mir die Angst über den Rücken und lässt mich erstarren!
Wir sind hier um Affen zu fangen, doch diese Spuren gehören einem mehrere Nummern zu großem Affenmonster. Das Vieh könnte uns mit seinen vier Armen locker auseinander reißen ... wir müssen hier schleunigst verschwinden!
Plötzlich bricht in kurzer Entfernung Hektik aus. Der Boden erzittert, Äste krachen und der grausige Todesschrei eines Tieres beendet die Aufregung ... die folgende Stille wird nur noch durch Fressgeräusche unterbrochen ... vorsichtig, SEHR vorsichtig ziehen wir uns zurück und suchen uns andere Jagdgründe!

Klasse! Zwei halbwüchsige, neugierige Affenbrüder. Ich habe sofort einen Draht zu ihnen aufbauen können. Hunger scheinen die Beiden auch immer zu haben ... sehr gute Voraussetzungen.
Ich bringe sie zur Eingewöhnung in der Nähe des Schiffes unter ...

... verdammt, was ist denn mit Rickety´s Squib passiert? Rosie hält Wache auf dem Trockendock, Schäden an Häusern sind zu erkennen und über die Siedlung verstreut liegen einige Riesenbienen-Kadaver.
Sieben Einwohner wurden von den Viechern verschleppt, aber durch den beherzten Einsatz meiner Jungs und der übrigen Crew konnte schlimmeres verhindert werden. Rickety und Co sind voll des Lobes und der Anerkennung. Dem kann ich mich nur anschließen, bin echt stolz auf meine Leute ... wobei ... wenn die Ärsche nochmal ohne mich kämpfen und sich dabei auch noch den Hintern versohlen lassen, gibt´s von mir noch einen Extra!

Mitten in der Bestandsaufnahme schlägt Rosie Alarm. Nervös erwarten alle die Riesenbienen über den Baumwipfeln zurückkehren zu sehen ... vergebens!
Stattdessen läuft eine beschädigte Chadiax-Galleone in den Hafen von Rickety´s Squib ein.
Schnell wird klar das es Piraten unter der Führung von Kapitän Merrill "Holzbein" Pegsworthy sind, die nur aufgrund eines fehlenden Zeichens der Seewacht von Rickety´s Squib eingelaufen sind, um das erbeutete Schiff "umrüsten" zu lassen.

Am Hauptsteg des Hafens kommt es zur Begegnung der Abordnungen von Rickety´s Squib und der fremden Schiffsmannschaft.
Ein Starring Down samt Säbelrasseln und Reviergehabe später sind die Fronten geklärt! Die Lage beruhigt sich. Bis die Reef Claw fertig ist, dürfen die Piraten bleiben. Abwerben von Crew oder sonstige Fieslichkeiten werden unterlassen. Später stellt sich heraus, dass Pegsworthy ein bekannter Piratenkapitän ist. Mit vier Schiffen hat der fast ne kleine Armada zur Verfügung ... gut das wir ihm nicht an sein Holzbein gepinkelt haben!

Während die Crews, inklusive der Kapitäne und Rickety einen heben und mehr oder weniger wichtige Informationen austauschen, schauen Reckless, Walbur und ich im Ausguck nach dem Rechten.
Die Unternehmung ergab drei Tote und eine Hochzeit... zwei aggressive Wildschweine fallen unseren Waffen zum Opfer und sind schon für unser Komm-in-unsere-Piratencrew-Fest eingeplant. Der dritte Tote war schon dahingeschieden. Der Zausel vom Ausguck ist von einer dieser Riesenbienen aufgespießt worden und nur seiner Hängematte haben wir es zu verdanken, dass wir seinen Kadaver auch noch begraben durften. Ich hasse Hängematten! Die Biene muss echt sauer gewesen sein, ihre Beute an einen Stofffetzen zu verlieren.
Da wird Rickety wohl ein neues sonniges Gemüt finden müssen, das hier tagein tagaus die Puppen tanzen lässt.
Ach ja, und Walbur hat eine neue, etwas flatterhafte Liebe gefunden. Ich mag Tiere, aber warum er diesen vorlauten Papagei mitschleppt bleibt mir verborgen ...

Die nächsten beiden Tage vergehen wie im Flug und sind geprägt von der Vorfreude auf die anstehende Kaperfahrt.
Unser Fest wird gut besucht und ist ein voller Erfolg. Leckeres Essen, starke Getränke, etwas Musik und gute Geschichten über die Heldentaten und die Hilfe der Reef Claw Crew für Ricktey´s Squib sind eine spitzen Mischung. Immerhin 9 handfeste Dörfler sowie Marlet und Harriet legen den Eid ab und sind bereit von uns zu harten Piraten geformt zu werden!

Bevor es sich der Eine oder Andere anders überlegen kann, schmeißt Kapitän Holzbein eine Flasche
Rum gegen die Reef Claw und unser schönes Schiff verlässt repariert und im neuen Outfit das Trockendock. Nach einem herzlichen Abschied hisst das Riggingteam die Segel, der Kapitän steht am Ruder und die neuen Rekruten werden eingewiesen ... die Reef Claw geht auf Kaperfahrt ... wir sind zurück im Spiel ...

Samstag, 16. Mai 2015

Tagebuch eines Goblins XV

...  ob Crost bei der Explosion etwas abbekommen hat? Seine Geschichte klingt etwas ... hm ... skurriel. Tensekiel taucht allerdings nicht mehr auf und seine Leiche ist auch nicht zu finden.
Wir lassen es dabei bewenden und nachdem Harriet versorgt ist, durchsuchen wir das verwüstete Minencamp.

Die Explosion hat nicht viel übrig gelassen. Die Bienenstöcke von Tensekiel sind zerstört und die Bienen verstreut. Die Dornenbüsche verwelken sehr schnell. Während die Ranken zu Staub zerbröseln, verschwindet auch das Gefühl, hier unrechtmäßig eingedrungen zu sein.
Das Lager wird aufgeschlagen. Harriet geht es besser, eigenartig ist nur ein kleines Stückchen Ranke in seiner Wunde. Das eitert bestimmt noch raus ...

Während die anderen in den Trümmern anfangen irgendwelche Schmierereien mit grünen Männchen Tensekiels  zusammenzupuzzeln und ein Ritualkreis zu untersuchen, erkunde ich einen von den Dornenbüschen freigegebenen Trampelpfad. Er führt den Berg hinauf und endet bei einer verschütteten Mine.

Auch hier nicht viel, was uns den Hintergrund der nebulösen Vorgänge offenbart. Im gesprengten Eingang der Minen findet sich eine schwer zugängliche, halb mit Erz gefüllte Lore. Reckless kann das Erz mit Hilfe seiner Magie bergen ... keine Ahnung was das für Zeug ist, aber die haben nur wenig davon gefördert und das bedeutet, es muss was wert sein. Ist doch keiner so blöd und malocht hier aus Spaß.

Müde und kaputt begeben wir uns zur Ruhe. Die Wachen lassen uns schlafen und früh am nächsten Morgen geht es mit den Kanus gen Rickety Squip ... zumindest war das der Plan!
Wo am Vorabend noch ein See lag, gluckert nur noch ein von Morast umgebener Tümpel. Das Wasser muss über Nacht durch die Flussläufe abgeflossen sein.  Na prima ... ist das die Rache von Tensekiels grüner Bitch? Schönen Dank auch! Kurze Beine sind bei schwierigem Gelände kein Geschenk!

Neuer Plan, nicht die Kanus tragen uns,  sondern wir tragen die Kanus ... und Harriet. Dem geht's zwar besser,  aber zum selber laufen reicht es noch nicht.
Als wir den Flusslauf erreichen wendet sich das Blatt und wir sind wieder oben auf!
Tork liefert sich mit zufrieden wirkenden Schlangen wieder einen Spuck-Wettkampf und handelt freies Geleit durch das Naga-Gebiet aus. Darüber hinaus bleiben alle weiteren Vereinbarungen mit Ricketys Squip bestehen.

Schläft man nachts besser, wenn Nagas auf einen aufpassen?  

Die Antwort ist NEIN, DEFINITIV NICHT! Aber immerhin vergeht die Nacht ereignislos ... bis Marlet anfängt zu brüllen. Völlig entgeistert starrt er seinen Bruder an. Womit? Mit Recht! Bei allen bärtigen Schiffshuren der Meere, Harriet sieht echt Scheiße aus. Borke überzieht Teile seines Körpers und der kleine Schatten in der Wunde hat sich zu einem verzweigten Rankengeflecht entwickelt.
Erstaunlich wie standhafte Piraten zu Memmen werden können, wenn Schnibbelarbeit außerhalb eines Kampfes zu erledigen ist.

Bevor Harriet komplett zum Baum wird und uns alle mit seinen Ranken erwürgt, reiße ich ihm das Wurzelgeflecht heraus ... zumindest habe ich ganz viel von dem Gewächs aus ihm herausgezogen. Leider ist das Zeug schon mehr mit ihm verbunden als angenommen. Alles etwas unschön ... vor allem für Harriet. Walbur säbelt die festsitzenden Enden ab und Tork heilt ihn gerade noch rechtzeitig. Leider stecken da immer noch einige Ranken in ihm. Die gute Nachricht lautet aber er lebt ... noch ... schnell bauen wir das Lager ab und paddeln was die Arme hergeben gen Rickety Squip.

Kaum angekommen, bringen wir Harriet zu Unbonga. Dieser hilft sofort und versucht den Mwangi
mit viel Mambo Jambo zu retten. Reckless ist aus irgendwelchen Gründen sehr interessiert und hilft dem Alchemisten. Auch Marlet bleibt. Der Rest von uns geht seinen Geschäften nach.
Tork und Crost reden mit Rickety, Walbur kümmert sich um das gefundene Erz und ich finde endlich Zeit die Pläne für meine Muskete umzusetzen!

Am Abend kommen wir zusammen. Zünftig was essen und einen Humpen mit meinen Gefährten heben ... so dachte ich. Ist nix mit zum gemütlichen Teil übergehen. Das artet echt langsam in Arbeit aus. Eine Krise jagd die nächste Besprechung, die wiederum Entscheidungen erfordert ... da hätte ich auch einem ehrlichen Handwerk nachgehen können.

Es gibt einige Neuigkeiten zu verdauen. Crost legt seinen Posten als 1. Offizier zugunsten von Rosie Cuswell nieder und wird neuer Schiffszimmermann. Außerdem schwingen wir uns in Kooperation mit Rickety zu Minenbesitzer auf. Unser Anteil sind die Informationen über die Mine und die 5 KG Erz, damit verdienen wir 30% des Ertrages. Rickety kümmert sich um die Organisation, Logistik usw., dafür ist er mit 40% dabei. Zwischenhändler erhalten 10% und auch die Nagas bekommen einen Anteil von 20% für die "Sicherung des Transportweges". Klingt soweit alles ok ... glaube ich ... hab ehrlich gesagt nicht viel verstanden ... außer das wir alle reich werden ... langfristig ... sehr langfristig ... mal schauen.

Dann gibt es doch noch den gemütlichen Teil. Dabei erfahren wir von Rickety das Maheem und Patch zwei Arbeiter heimtückisch töteten und mit dem Langboot abgehauen sind. Gerade hat mein Gravureisen wieder Arbeit bekommen ... Maheems Name steht ja bereits auf einer meiner Kugeln, jetzt bekommt Patch auch noch eine reserviert ...

Meine Muskete ist fertig. Verlängerter Lauf und erhöhte Sensibilität des Abzuges für mehr Präzision. Dazu verdichtete Munitions- und Explosionskammer mit einer neuen Sauerstoffeinspritzung für die Verbrennung des Schießpulvers auch unter Wasser. Gleichzeitig wird mit Hilfe des neuen Sauerstofftanks auch ein ausreichender Überdruck im Musketenlauf erzeugt, der das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert ... jetzt muss ich die genialen Neuerungen nur noch testen. Dazu geht´s heute nach dem Frühstück mit zwei Mwangies auf Expedition in den Urwald. In erster Linie will ich aber einige Affen fangen, um endlich die Grundlage für meine Primatencrew zu legen!

Während des Frühstücks gibt es noch ein paar Neuigkeiten.
Reckless berichtet, dass Harriet über dem Berg ist, allerdings hat er noch immer Borke statt Haut ... könnte mir vorstellen, dass er Hunden ab sofort aus dem Weg gehen wird ... dauernd nasse Füße stelle ich mir nicht so angenehm vor ...
Zudem hat unser Magier die Gelegenheit genutzt und Unbonga über Tensekiel ausgefragt. Wie es der Zufall will, lebt Unbonga jetzt im Haus des Imkers. Tork und Reckless wollen den Tag nutzen, um dort nach Wissenswertem über den Gnom zu forschen.
Walbur will mit Owlbear trainieren und Crost hängt eh nur noch auf der Werft rum und nervt die Leute dort wegen Schiffsbau und Squippen.
Sollte noch Zeit sein, will auch noch unsere "Join our Crew" Party vorbereitet werden ...

Mittwoch, 1. April 2015

Tagebuch eines Goblins XIV

Der Morgen graut und letzte Nebelschwaden treiben über dem Fluss während wir gemeinsam mit Marlet und Hariet, den beiden Mwangies, die Kanus zu Wasser lassen.
Alle Anwesenden sind schwer bewaffnet, voller Adrenalin, Tatendrang und Rachedurst. Dieses Mal werden wir nicht umkehren bevor das Rätsel des Flusses gelöst ist ... klingt gut oder? Ich werde das aber davon abhängig machen, was die Reise so bringt. Mein letztes Hemd gebe ich nicht für Rickety und seine Helfer ...

Stunden später sind wir tief im Gebiet der Nagas. Richtung Nord-Westen, immer Flussarmen mit dem geringsten Wasserstand folgend. Erkannt haben wir das Nagagebiet erst, als wir schon fast wieder draußen waren. Ein Schlangentotem mit magischen Sensoren überwacht den Flusslauf.
Einer Idee folgend redet Tork mit der alten Schlangenhaut am Stiel ... eigentlich gurgelt er nur mit Spucke ... hoffentlich sind die Nattern wirklich so intelligent und verstehen das Gesabber!

Da sich erstmal nichts tut, paddeln wir weiter bis uns der niedrige Wasserstand ans Ufer zwingt. In der Ferne ist ein Plateau zu erkennen. Im Gegensatz zum ansonsten wolkenfreien Himmel, türmen sich dort schwere Gewitterwolken auf.
Nach kurzer Rast lassen wir die beiden Mwangies bei den Kanus zurück und gehen das kurze Stück zum Nagaterritorium zurück. Sollten dort tatsächlich Nagas anzutreffen sein, könnten Marlet und Hariet den Verlust ihres Bruders rächen wollen.

Ob man durch sinnloses rumstehen in der Wildnis Schaden nimmt? Fortgeschrittene Verdummung ... oder spontane Verringerung der Körpergröße ... verdammt, ich muss hier weg.
Da auch meine Gefährten keine Lust haben sich die Beine in den Bauch zu stehen, kehren wir zu den Kanus zurück.
Doch wir werden verfolgt und beobachtet. Kleinigkeiten verraten die Schlange. Da wir auf Torks Geheiß mal wieder den Pazifisten raushängen lassen, kommt es zum Gespräch zwischen unserem Kapitän und unserem Verfolger. Erneut wird gespuckt was das Zeug hält. Vermutlich die unhygienischste Sprache der bekannten Zivilisation ...

Wir folgen weiter dem Flusslauf, die Kanus und eine großzügige Erlaubnis seiner Hochnäsigkeit, Sir Wurm von Protz, im Gepäck. An neuen Informationen hatte die größenwahnsinnige Natter auch nicht gerade viel zu bieten. Zumindest sind wir mit Richtung des Plateaus auf dem richtigen Weg. Dort schwingt ein bleicher Zweibeiner aus Ricktey´s Squib das Zepter und soll an der ganzen Misere schuld sein.

Pause, Lagerfeuer und ein herzhaftes Mahl! Wachen werden eingeteilt und neben der Erkenntnis das hier normale wie auch riesige Bienen herumfliegen und der Rand des Flusses mit zahlreichen Dornenbüschen überwuchert ist, geht ein weiterer Tag zu Ende. Ruhe kehrt ein ...

... die jäh gestört wird, als in der letzten Nachtstunde drei kleine Gestalten aus den Dornenbüschen hervorbrechen ... und immer größer werden! Ist das cool! Naja, bis die Typen anfangen mit Dornen zu schießen und umrankten Äxten zu schlagen.
Magie lässt die Luft knistern, blanker Stahl schneidet und Kugeln fliegen. Die beiden Mwangies kämpfen unerschrocken an unserer Seite und verdienen sich Respekt!

Drei Kadaver der unbekannten Angreifer zurücklassend, schultern wir die Kanus und gehen weiter Flussaufwärts ... oder Flussabwärts?
Irgendwie wird das Wasser wieder mehr, fließt aber noch immer in die gleiche Richtung ... hier stinkt etwas ganz gewaltig nach ... nach ... Magie? Selbst Tork und Reckless können sich keinen Reim drauf machen. Nehmen wir es doch positiv. Sehr bald sollte das Wasser wieder für die Kanus ausreichen.

Bei unserem Marsch kommt den Mwangies ein Geistesblitz ... Bienen! Vor einiger Zeit hat ein Gnom in Rickety´s Squip gelebt. Imker war er wohl und hatte keinen Spass mehr am Leben. Scheint nicht gut zu sein für Gnome. Kein Spass, keine Zukunft. Er ist angeblich in die Wildnis gegangen ... hat wohl doch was anderes als ein warmes Plätzchen zum abnippeln gefunden.

Paddeln suxs, ist aber viel besser als laufen und Kanus tragen. Endlich erreichen wir auch die Flussmündung, einen großen See indem sich das Schmelzwasser der nahen Berge sammelt. Am dornenübersähten Ufer sind die unverkennbaren Spuren von Tagbau und ein verfallenes Minencamp zu erkennen. Vorsichtig nähern wir uns der kleinen Siedlung.

Plötzlich zischen Dornen durch die Luft. Hariet wird übel im Bauch getroffen. Das führerlose Kanu treibt auf den Steg des Minencamps zu und kracht dagegen. Während wir über den Strand die Kanus verlassen und uns zwischen den verfallenen Gebäuden des Minencamps in Deckung begeben, bewegen sich die Angreifer geräuschlos durch das Dornendickicht auf uns zu.
In der kurzen Verschnaufpause kümmern sich Tork und Marlet um Hariet. Crost schaut sich etwas um und verschwindet zwischen den Häusern. Reckless und Walbur sichern uns. Ich lege eine Klebefalle als nette Überraschung für unsere Gastgeber aus.
Mitten in den Vorbereitungen ist ein tiefes, immer lauter werdendes Brummen zu vernehmen. Eine fistelige Stimme ertönt und kreischt unverständliches Zeugs ...

Ein Blick um die Ecke offenbart das Ausmaß des Desasters! Aus dem Dornendickicht brechen drei der kleinwüchsigen Dornenriesen hervor. Eine riesige Biene kommt über die Dächer auf uns zugeflogen. Mit riesig meine ich PONYGRÖSSE! Als wäre das noch nicht genug, hüpft am anderen Ende des Camps ein bleicher Gnom brabbelnd um einen grün wabernden Riss in der Luft, aus dem Blitze zucken. Die Energie wird von dem Typen, Tensekiel nennt er sich, aufgesogen ... die Szenerie mutet so surreal an, dass sie mich an eine Erzählung erinnert ... RUMPELSTIELZCHEN ... der hat auch eigenartige Sachen gesungen und ist dabei um ein Feuer gehüpft ... 

Es bleibt keine Zeit für weitere Überlegungen. Der Kampf entbrennt. Tork und Walbur halten zwei der Dornenriesen in Schach, Marlet, Reckless und ich setzen ihnen ordentlich zu. Der dritte Dornenriese tappt mitten in die Klebefalle und bleibt drin hängen. Von Crost ist nichts zu sehen. Aber auch Tensekiel greift noch nicht aktiv ein. 
Das kann man von der PONYGROSSEN Biene leider nicht sagen ...

Durch das Adrenalin in unseren Adern schwer atmend, schweifen unsere Blicke über das Schlachtfeld. Jeder Einzelne von uns hat einiges abbekommen. Zu unseren Füßen liegen drei tote Dornenriesen und eine noch vor Raserei zuckende Riesenbiene.
Das Geräusch rennender Füße lässt uns herumfahren ... Tensekiel!
In der Tat schmeißt sich eine Gestalt um die Hausecke. Gefolgt von einer gewaltige Druckwelle, die durch das Minincamp rast. Doch es ist nicht der bleiche Gnome, der uns entgegenfliegt. Crost landet vor uns auf allen Vieren.
Sich aufrappelnd berichtet er mit einem fetten Grinsen im Gesicht, wie er in einer halsbrecherischen Aktion mitten durch ein verfallenes Haus zu Tensekiel gelangte. Diesen überraschen konnte und ihn mit dem Wasserstrahl seines Schwertes mitten in den grünen Riss schubste. Dort verschwand der Irre und der Riss implodierte ... 

Mittwoch, 18. Februar 2015

Tagebuch eines Goblins XIII

Freizeit ... was war das noch gleich? Ach ja, man kann tun und lassen was man möchte. Hatten wir nicht viel von in den letzten Wochen ... doch nun ist es soweit. Der Abend gehört uns. Jeder geht seiner Wege, zum Strand um etwas Ruhe zu bekommen oder zum Bootshaus, um Ablenkung und Getränke zu genießen! Ohne nennenswerte Ereignisse geht dieser Tag zu Ende ... auch schon etwas länger her, dass diese Aussage auf uns zutraf.

Der nächste Tag verläuft kurzweilig. Patch Patchsalt verlässt wie angekündigt die Mannschaft, verweilt aber in Rickety´s Squip, fängt an zu saufen und verbreitet miese Laune. Crost ist nicht zu sehen. Er rennt nur noch hinter Rikety her und werkelt mit am Schiff.

Wir verteilen den Kisteninhalt. Tatsächlich bekomme ich die acht Schuss besondere Munition ... mal schauen wessen Name auf den Kugeln stehen wird ... wenn Patchsalt ärger macht, ist eine schon reserviert.
Übrig bleibt ein eigenartiger Ring. Reckless meint er zieht etwas Lebensenergie um dem Träger für eine Tätigkeit mehr Fertigkeit zu verleihen. Das Ding ist vielleicht was für Rickety ... immerhin baut er Schiffe und damit wäre er noch besser. Wir bezahlen ihn damit und unser Schiff wird noch besser. Wenn das mal nicht ein diabolischer Plan ist. Naja, etwas geschmälert wird er durch die absolute Legalität und die Tatsache, dass es nur Gewinner gibt ... was solls, man kann nicht alles haben!

OK, wir müssen einfach professioneller werden! Die Bilanz des Tages ist echt durchwachsen. Zwar sind die Verhandlungen mit Rickety erfolgreich abgeschlossen, wir haben ein paar Gegenstände an so einen schrulligen Alchemisten namens Unbonga verkauft, die Mannschaft hat eine stimmungshebende Ansprache von Tork, sowie eine Auszahlung bekommen und wir haben noch ein paar Goldmünzen übrig. Doch beinahe hätte der Ring Rickety umgebracht. Sandara konnte ihn gerade noch heilen. Irgendwie mag ich den Kerl. Nippelt fast ab und fängt direkt danach an ein Buddelschiff zu basteln. Hoffentlich geht er mit dem Ring vorsichtig um!

Gerade wurde mir bewusst, dass bereits eine zweite Kugel einen Namen trägt. Maheem. Groß, stark, dumm, gewalttätig und nachtragend! Wollte im Gegensatz zu Crimson nicht den Eid für die Reef Claw Mannschaft ablegen. Er hängt jetzt mit Patchsalt rum. Die beiden planen irgendwas ...

Zum Abschluss des Tages hat Sandara eingeladen. Statt Rum und Geschichten gab es zum zweiten Mal so eine spooky Seance. Unheimliche Karten, verdrehte Augen und rauchige Stimme ... Besmara soll das sein. Hab keine Ahnung von diesem Zeugs, aber wenn es hilft hab ich nichts dagegen. Die Frage bleibt, wie uns dieses sinnfreie Gequatsche helfen kann. Irgend ein Wanderer im Nebel, eine Glocke bimmelt ... dann noch ne Kurtisane, die alles überlebt hat. Ihr dürfen wir nicht vertrauen, wenn sich unsere Wege kreuzen ...

Ich habe Kopfweh von dem Theater. Bei der Modifikation meiner Muskete entspanne ich mich den Rest des Abends. Die Schüsse benötigen mehr Präzision und das Schießen-im-Wasser-Problem muss auch noch gelöst werden. Einen verlängerten Lauf mit verbesserter Optik löst die Präzisionsgeschichte. Doch die Wasserdichtigkeit wird kniffliger. Für die Zündung wird Sauerstoff benötigt ... hm, wenn ich eine Luftkammer anbringe die mit dem Magazin synchron arbeitet und dann ... ja das könnte gehen!

... kaum hat man eine gute Idee und bastelt an der Umsetzung, ist es schon wieder Morgen! Zum Frühstück kommen alle wieder zusammen und tauschen Neuigkeiten aus, planen dem Tag. Ich will nur meine Muskete verbessern und wenn noch Zeit ist, den angrenzenden Urwald durchstreifen ... hier gibt es wohl Affen. Nachdem diese undankbare Schildkröte die Biege gemacht hat, versuche ich halt den Anfang für meine Affencrew zu legen!

Natürlich wird nichts draus. Ich kann die Jungs ja nicht allein den Fluss hochfahren lassen! Die Anwohner von Rickety´s Squip machen sich Sorgen. Ungewöhnliche Hitze steht über dem Ort, der Fluss führt wenig Wasser und auch die Brunnen trocknen langsam aus. Hinzu kommen mehr und mehr wilde Tiere, die sich immer näher heranwagen und zur Gefahr werden. Einige Kundschafter sind den Fluss hochgefahren um die Ursache zu erkunden. Bisher ist keiner zurückgekommen.

In zwei Kanus, begleitet von drei mutigen Mwangi-Fischern, paddeln wir den Fluss hinauf. Links und rechts des Wasserlaufes ist der Wassermangel klar erkennbar. Aufmerksam behalten wir das Ufer im Blick ... leider sind keine Affen zu entdecken.

Plötzlich wird das hintere Boot mit Tork, Walbur, Reckless und einem der Mwangi von unten
dermaßen gerammt, dass es kentert. Eine zischelnde Stimme ertönt, bezeichnet uns als Eindringlinge und sich selber als Königin dieses Flussabschnittes. Ein Schlangenleib mit menschlichem Gesicht schnellt aus den Fluten heran und attackiert uns. Eine Naga! Mit ihrer Magie setzt sie uns ordentlich zu. Nach hartem Kampf bezwingen wir sie. Doch einen der Mwangi können wir nur noch tot bergen.

Frustriert und verletzt treten wir den Rückweg an ... doch wir werden wieder kommen. Anscheinend haben die Naga etwas mit den Schwierigkeiten zutun. Bisher bestand ein Abkommen zwischen Rickety´s Squip und dem hier lebenden Stamm der Nagas. Doch das scheint der Vergangenheit anzugehören. 

Zurück im Ort verlassen uns die Mwangis um ihren Bruder zu bestatten. Wir erstatten Rickety Bericht und lecken dann unsere Wunden. Am nächsten Tag wollen wir der Sache auf den Grund gehen. 
Da ich nicht viel abbekommen habe, statte ich Unbonga noch einen Besuch ab. Der hatte so interessante Dinge in seinem Kessel am köcheln ... außerdem wollten wir noch ein paar Rezepte austauschen ... 

Donnerstag, 8. Januar 2015

Tagebuch eines Goblins XII

Was habe ich noch vor Tagen über das Leben auf dem Schiff geschimpft. Heute bin ich froh wieder an Bord der Reef Claw zu sein ... auch wenn ein großer Teil des Decks verschwunden ist und nun dafür sorgt, dass wir überhaupt noch Segeln können und nicht absaufen!

Die Vorbereitungen für die Reise zu Rickety´s Squib sind abgeschlossen und Tork erklärt der Mannschaft die Situation, sowie die näheren Zukunftspläne. Bis zur Abreise verbleibt etwas Zeit Kraft zu tanken, Wunden zu lecken und Pläne zu schmieden. Welcher Rahmen wäre dazu besser geeignet als ein stilvolles und leckeres Essen. Jack, Ambrose, Sandara, Walbur, Crost, Tork und Reckless folgen meiner Einladung.
In anfangs ungewohnter, später aber gelöster Atmosphäre gedenken wir Barefoot und beschließen dem gesunkenen Wrack noch einen Besuch abzustatten.

In einem gewagten Manöver steuert Tork die Reef Claw aus dem Bereich der Klippen heraus. In der Nähe des Wracks fällt der Anker und mit dem Beiboot geht es weiter.

Crost wagt sich vor und taucht zu dem gesunkenen Schiff hinunter. Gute Dienste leistet uns nun der Trank der Wasseratmung. Wobei es wirklich Überwindung kostet Wasser zu atmen ... ich stelle mir lieber nicht vor, was passiert, wenn der Trank aufhört zu wirken, während man noch Wasser in den Lungen hat!
Hektische Bewegungen von Crost reißen mich aus den Gedanken und plötzlich ist da ein großer, länglicher Schatten. Eine riesige Muräne greift an! Schon wieder eine Situation wo eine wasserdichte Muskete sehr nützlich gewesen wäre ... ich muss mir was einfallen lassen. Eine abgedichtete Pulverkammer könnte im Zusammenspiel mit einer ... oh, Crost sieht nicht gut aus.Walbur ist schon auf dem Weg und stellt sich der Schlange. Tork kümmert sich um Crost und Reckless ist auch in Aktion. Dann will ich auch mal ...

Puh, das Vieh war hart und im Wasser klar im Vorteil. Jetzt scheint alles ruhig zu sein. Trotzdem sind wir vorsichtig und passen während der Durchsuchung des Wracks auf. Außer einer magischen Strahlung ist nichts zu finden ... nicht mal Kanonen hatte dieses Schiff ... toll, aber Ghoule als Sturmtruppen benutzen ... hat sich da gerade was bewegt?

DAS hätte ins Auge gehen können. MAMA war sauer das wir den KLEINEN umgenietet haben. Wobei klein stark untertrieben ist.
Kaum haben wir die ausgebuddelte magische Kiste an den Haken gehängt, bricht Muttern aus dem Seegraswald hervor und stürzt sich auf uns. Wieder ist Crost das Ziel und die riesigen Kiefer schließen sich um ihn herum ... aber nur Schatten zerfasern und hinterlassen eine verdutzte Mammutmuräne. Die Gelegenheit nutzend, verschwinden wir mit unserer Beute!

Endlich sind wir auf dem Weg zu Ricketey´s Squib. Die zweitägige Reise ist ein gewagtes Unternehmen. Ein beschädigtes Schiff mit einer unterbesetzten Crew ... der nächste Sturm wäre unser Verhängnis. Die Nerven sind angespannt und es kommt fast zum Disput wegen der geborgenen Kiste. Doch bevor Walbur durchdreht, zeigt Tork das er zum Kapitän taugt und beendet jegliche Diskussionen!

Als die Reef Claw um eine Landzunge segelt, sind es viele Steine, die von einigen Herzen fallen. Erleichterung macht sich breit und die Stimmung in der Crew hebt sich merklich.
Rickety´s Squib!

Ein Begrüßungskomitee rudert uns entgegen, heißt uns willkommen und geleitet die Reef Claw zum Trockendock. Nach der Bestandsaufnahme folgen die Verhandlungen mit dem Hausherrn, Rickety Hake.
Ich hoffe der Typ hat so viel Ahnung wie er tut! Der verlangt Unsummen für die Reperatur ... Crost ist aber ganz happy und weicht dem Kerl nicht mehr von der Seite ... vielleicht gar nicht schlecht, wenn es jemanden an Bord gibt der Ahnung von Holz und Schiffsbau hat.

Endlich machen wir die Kiste auf ... juhu ... ich dachte schon wir lassen die im Laderaum vergammeln! Schnell bringen wir unsere Sachen in die Unterkünfte im Herrenhaus, dann gehts ein Stück in den Urwald. Auf einer kleinen Lichtung machen sich Reckless, Crost und Jake daran die Kiste zu untersuchen. Ich bin echt gespannt was da drin ist.

Ok, das nächste Mal fragen wir jemanden der sich damit auskennt. Schauen wir mal wie der Wettkampf "Kiste vs. Gruppe" ausgegangen ist:
- Untersuchung der Kiste ergab ... nichts.          I : 0 für die Kiste
- Schloss der Kiste geknackt.         I : I
- Dabei leider Nadelfalle ausgelöst und Crost vergiftet.          II : I
- Gift-Nebel-Falle ausgelöst und alle Umstehenden vergiftet.         III : I
- Crost beinahe getötet.          IV : I
- Sandara rettet Crost vor dem qualvollen Gifttod.          IV : II
- Einige magische Gegenstände gehören uns.         IV : III

Irgendwie fühlt sich das gerade nicht an wie ein Sieg ... da muss doch noch was ...

- Da ist noch so ein wichtiger Brief ... irgendein Augustus Thrune schreibt irgendwas wegen eines besonderen Auftrages an ominöse Devils Five ... oder so ähnlich.         IV : IV

Na schau an, immerhin ein Unentschieden gegen die ... Kiste ... magische Kiste ... magische Kiste voller Gift ... wer hat die ganzen teuren magischen Gegenstände? Genau, WIR!!!!

Jetzt haben wir zumindest die Chance die Schiffsreparatur zu bezahlen. Ein Problem gelöst. Bleibt noch das zweite Dilemma anzugehen. Die Crew ... bzw mehr Crew. Alleine 5-10 Leute benötigen wir, um normal Segeln zu können. Von Kaperfahrt ganz zu schweigen.
Leute müssen rekrutiert werden. Shanghaien ist hier verboten und auch nicht unser Stil. Da muss eine andere Idee her ...

... mir schwebt da ein zünftiges Fest vor Augen, leckeres Essen, gute Musik, vielleicht ein Wettkampf, gute Geschichten und Aussichten auf fette Beute und lohnende Prisen ... und viel Rum ... dazu ein Hauch von Überzeugungsarbeit und die Erwähnung unserer Bordregeln ...