Sonntag, 17. August 2014

Tagebuch eines Goblins VII

Schnell nutzen wir die Gunst der Stunde und treiben die Mannschaft auf dem Oberdeck zusammen. Langsam kommen die Leute zu sich und leises Gemurmel zeugt von ersten Diskussionen.
Eile ist geboten und Walbur, Crost, Tork, Reckless, Sandara, Barefoot und ich rücken näher zusammen, um das weitere Vorgehen abzusprechen.
In der Hektik und noch voller Adrenalin vom Kampf, kommt es fast zur Eskalation zwischen Crost und Reckless … gegen einen guten Kampf habe ich grundsätzlich nichts, doch wenn unsere Gruppe nicht hier und jetzt Stärke und Einigkeit beweist, sind wir sowas von im Arsch … also schreite ich etwas rüde ein und bringe die Streithähne mit vorgehaltener Waffen zur Vernunft … ich sehe es als meine gute Tat des Tages!
Mittlerweile ist es still auf dem Oberdeck geworden und uns wird bewusst, dass wirklich jeder der Anwesenden die vorhandenen Augen auf uns gerichtet hat. Sandara erfasst die Situation am schnellsten und verkündet Tork als neuen Kapitän … gerne hätte ich die Gesichter der umstehenden, einschließlich Torks, in einem Bild festgehalten … klasse, die totale Gesichtszugentgleisung.
Tork als Kapitän? Ich persönlich hätte ja lieber Walbur dort gesehen, aber das Spitzohr ist auch ganz ok.
Bevor die Diskussionen wieder einsetzen oder es gar Gegenstimmen gibt, bugsieren uns Barefoot und Sandara in die Kapitänskajüte … es wären noch weitere Dinge zu klären!

Während ich darüber nachdenke, was es noch alles so zu klären geben könnte, knallt die Tür zwischen uns und der weiteren Crew zu und die „Verhandlungen“ sind eröffnet.
Hin und her fliegen die Argumente und es wird hitzig diskutiert, entworfen, verworfen und neu aufgeschrieben.  Die Besprechung dauert schon eine ganze Weile und als es um Plündergut und dessen Verteilung geht, merke ich meinen knurrenden Magen. Zudem ist es merkwürdig still auf dem Schiff.
Kurz entschlossen stehe ich auf und reiße die Tür zum Oberdeck auf … das neue Thema rankt sich um den Namen des Schiffes, da kann ich es wohl wagen kurz zu verschwinden … und finde die immer noch vollzählige Mannschaft vor, die gerade hochschreckt und mich anstarrt … die warten tatsächlich auf das was wir hier verzapfen … ich fass es nicht …
Schnell winke ich Ambrose zu mir und bestelle Essen. Mit hungrigem Bauch können keine vernünftigen Entscheidungen herbeigeführt werden!
Als ich zurück an den Tisch in der Kapitänskajüte komme wird gerade der neue Schiffsname abgenickt … die Reef Claw ist es geworden.  Gibt schlechtere Namen! Außerdem erinnert mich das an dieses leckere Essen, Reef Claw Supreme …  hm, lecker!

Am Ende einer langen Nacht treten wir geschlossen vor die Mannschaft und Tork, den wir schlussendlich tatsächlich als Kapitän auserkoren haben, tritt vor. Er zückt seinen Dolch, rammt ihn in den Hauptmast und pinnt so unser Dokument dort fest. In überzeugender Manier verkündet er die ab sofort gültigen Regeln, verteilt die Aufgaben und skizziert die weiteren Pläne das Schiff umzusquippen  und aufzurüsten.


Kapitän
Tork
1.Offzier
Crost
Bootsmann
Reckham
Quartiermeister
Walbur
Koch
Ambrose / Azog
Geschützmeister
Azog
Schiffsmagier
Reckham
Arzt/Heiler
Sandara Quinn
Zimmermann
Barefoot Sam Toppins

Direkt im Anschluss wird jedem der Eid abgenommen, nur Patch Patchsalt verweigert sich und wird nicht in die Crew aufgenommen. Ich werde sie im Auge behalten bis sie von Bord geht  … leider erst im nächsten Hafen!

Am nächsten Morgen zeigt sich, wie anstrengend es ist ein Schiff wie die Reef Claw mit einem Minimum an Personal zu segeln … auch die Befehlsgeber haben sich geändert. Crew und Offiziere müssen sich erstmal aufeinander einspielen! Doch im Großen und Ganzen läuft es ganz gut und wir kommen unserem Ziel, Rickedie Squip, näher. Dort soll sich die Man´s Promise endgültig in die Reef Claw verwandeln und vielleicht können wir dort neue Crewmitglieder anheuern.

So überraschend ruhig es an Bord ist, umso übler erwischt uns der nächste Sturm. Gegen Abend braut sich innerhalb von Minuten eine Suppe aus Sturm, Regen und hohen Wellen zusammen. Wirklich jeder aus der Mannschaft ist an Deck oder in den Segeln, völlig durchnässt und bereits jetzt mit seinen Kräften hart am Limit … das heulen des Windes, das flattern der Segel und das tosen der Wellen machen eine Kommunikation fast unmöglich!

Doch der Schrei von Barefoot ist so voller Panik, das er trotzdem zu hören ist! Alarmiert blicke ich auf, versuche trotz des peitschenden Regens freie Sicht zu bekommen und schlucke beinahe das Salzwasser einer Welle die die Reef Claw überspült. Mit offenem Mund starre ich auf einige Tintenfischgoblins die das Schiff entern … wenn der Tag gelaufen ist …